Das Forschungsprojekt The Bureaucratic Politics of Nuclear Alliance Management untersucht, wie Nuklearpolitik innerhalb des NATO-Bündnises gestaltet wird, wobei der Fokus auf der Rolle substaatlicher Akteure liegt. Es geht zwei zentralen Fragen nach: Zum einen untersucht das Projekt wie die Interessen der NATO-Verbündeten in die US-amerikanische Nuklearpolitik einfließen. Zum anderen analysieren die Forschenden wie bürokratische Akteure in den Vereinigten Staaten und ihrem globalen Netzwerk von Verbündeten zusammenarbeiten, um ihre Interessen im Nuklearbereich durchzusetzen. Das Projekt umfasst Fallstudien zu Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Deutschland.
Die deutsche Fallstudie wird von der IFSH-Forscherin Franziska Stärk durchgeführt. Sie untersucht die Ursprünge und bürokratischen Aushandlungsprozesse der sogenannten Westerwelle Initiative – einem Vorstoß der CDU/FPD-geführten Bundesregierung in den Jahren 2009/2010, der maßgeblich vom damaligen Außenminister Guido Westerwelle lanciert worden war. Die Initiative plädierte dafür, die US-amerikanischen nicht-strategischen Nuklearwaffen aus Deutschland abzuziehen, blieb damals allerdings ohne Erfolg.
Das zweijährige Kooperationsprojekt wird von der Carnegie Corporation of New York finanziert und in Zusammenarbeit mit der Sciences Po Paris, der University of Denver und dem Norwegian Seismic Array (NORSAR) durchgeführt.