Vor fünfzig Jahren unterzeichneten Staats- und Regierungschefs die Helsinki-Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Sie war wegweisend für die Entspannung zwischen Ost und West und damit für die Sicherheit und den Frieden in Europa. Anlässlich dieses Jahrestages lud der Deutsche Gewerkschaftsbund in Berlin zu einer Festveranstaltung am 16. September 2025 ein. Gibt es Lehren, die aus dem KSZE-Prozess für die heutige Zeit gezogen werden können? Wie kann eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung angesichts der russischen Aggression organisiert werden?
Bei einer Podiumsdiskussion diskutierte IFSH-Forscher Dr. habil. Cornelius Friesendorf diese Fragen mit dem Bundestagsabgeordneten und früheren SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Rolf Mützenich. Für Cornelius Friesendorf liefert die Entspannungspolitik des Kalten Krieges keine passgenaue Analogie, da der Kontext heute ein anderer sei als damals. So sei das Russland Putins eine revisionistische Macht, im Gegensatz zur Sowjetunion unter Breschnew, der den territorialen Status quo in Europa zementieren wolle, erläuterte der Friedensforscher.
Die Podiumsdiskussion wurde vom Sicherheits- und Verteidigungsexperten Thomas Wiegold moderiert. Sie folgte auf Eröffnungsworte der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi und einem Vortrag zur Bedeutung der KSZE und OSZE von Helga Maria Schmid, der ehemaligen OSZE-Generalsekretärin.