Datum & Uhrzeit:
Montag, 6. Mai 2024, 19.30 Uhr
(Einlass ab 18.30 Uhr)
Veranstaltungsort:
HADLEY’S
Beim Schlump 84A
20144 Hamburg
Anmeldung:
Platzreservierungen werden via reservierungen@angenommen. Eintritt frei! hadleys.de
6. Mai - Abschreckung und Verteidigung gegen Russland: Notwendig, aber risikoreich
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat insbesondere die deutsche Sicherheitspolitik revolutioniert: Die viel beschworene Zeitenwende setzt auf Abschreckung und Verteidigung. Für Dr. habil. Cornelius Friesendorf, Forscher am IFSH, gibt es angesichts des russischen Revisionismus zu Abschreckung und Verteidigung gegen Russland keine Alternative. Das gleiche gilt für die militärische Unterstützung der Ukraine. Im HADLEY’s Abendsalon am 6. Mai fordert er aber, mögliche Nebeneffekte der neuen Sicherheitspolitik stärker zu bedenken.
Eine militärische Eskalation ist eines der Risiken der aktuellen sicherheitspolitischen Konstellation, die von instabiler Abschreckung und dem Ukrainekrieg geprägt ist. Dieses Risiko hängt mit der Ungewissheit zusammen, wie der Kreml auf westliche Strategien reagiert. Hinzu kommen weitere Risiken, unter anderem eine verstärkte Wagenburgmentalität in Russland und eine Überforderung der EU. Auch erschwert die sicherheitspolitische Neuausrichtung Investitionen in soziale Infrastruktur oder Technologie und riskiert damit, populistische Parteien zu stärken und weniger konkurrenzfähig gegenüber China zu sein.
Laut Cornelius Friesendorf wären die Risiken einer abnehmenden Unterstützung der Ukraine noch größer. Allerdings plädiert er für eine öffentliche Debatte, die neben der berechtigten Kritik an der schleppenden Umsetzung der Zeitenwende auch mögliche nicht-intendierte Konsequenzen einer instabilen, konfrontativen Sicherheitsordnung berücksichtigt. Risikomanagement auf allen Politikfeldern müsse für den Friedensforscher Teil von Strategien gegen Putins Russland sein. Risiken zu diskutieren und zu vermindern sei kein Zeichen von Schwäche gegenüber Russland, sondern verantwortungsethisch geboten.
Diese Veranstaltung ist Teil des „Abendsalon“-Formats der Hamburger Bar HADLEY’S, das in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. jeden Montagabend stattfindet. IFSH-Friedensforscher:innen geben jeden 1. oder 2. Montag im Monat im HADLEY’S Einblicke in ihre Forschung und tauschen sich mit dem Publikum aus.
Der nächste HADLEY’S Abendsalon mit Beteiligung des IFSH findet am 3. Juni um 19:30 Uhr statt. Dann wird der Physiker Dr. Moritz Kütt über seine Forschung zu Risiken einer nuklearen Eskalation berichten. Da die Nachfrage oft größer ist als die Zahl der vorhandenen Plätze, wird um vorherige Anmeldung gebeten. Weitere Informationen finden Sie hier.