Spätestens seit 2014 gilt die Ukraine als Testgelände für Cyber-Operationen unterschiedlicher Komplexität, Intensität und Umfangs. Diese reichen von Versuchen den Strom auszuschalten, das Regierungshandeln oder zivile Dienstleistungen zu stören bis hin zu Operationen, die massive Kosten verursachen. Auf der Plattform Ukraine verstehen des Zentrums für liberale Moderne gibt Dr. Matthias Schulze einen Überblick über die Lage. Auch flankierend zum russischen Angriffskrieg seit 2022 seien Cyber-Operationen mit mäßigem strategischen Erfolg eingesetzt worden, so der IFSH-Cyberexperte. Die Ukraine habe sich aber trotz einiger Rückschläge als flexibler und vor allem als cyber-resilienter Verteidiger erwiesen. Zudem zeichne sich seit kurzem ab, dass die Ukraine als Reaktion eigene Cyber-Fähigkeiten aufgebaut habe und gegen zivile Ziele in Russland vorgehe. Dabei seien auf beiden Seiten Normübertretungen zu beobachten, die internationalen Bemühungen zur Verrechtlichung des Cyber-Raums widersprächen, so Schulze.
Der Artikel „Hybride Vorbereitung des Schlachtfelds: russische Cyberangriffe auf die Ukraine“ ist am 15.1.2024 im Projekt Ukraine verstehen des Zentrums für liberale Moderne erschienen.
Dr. Matthias Schulze leitet am IFSH den Forschungsschwerpunkt Internationale Cybersicherheit (ICS).