Friedensdemo, Wagenknecht-Manifest und die Pazifismusdebatte: Medienbeiträge der IFSH-Direktorin

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (l.) und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer stoßen mit ihrem "Manifest für den Frieden" auf Kritik. (c) dpa Picture Alliance | Rolf Vennenbernd

 

Tausende Menschen sind am Wochenende in Berlin auf die Straße gegangen, um für das Ende von Waffenlieferungen an die Ukraine zu demonstrieren. Neben Friedensaktivist:innen waren auch zahlreiche Reichsbürger:innen, rechte Gruppen und Verschwörungsideolog:innen unter den Protestierenden. Initiiert worden war die Veranstaltung von der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Diese hatten kurz zuvor in einem umstrittenen Manifest ähnliche Forderungen erhoben und von viel Widerspruch dafür bekommen.
In der „Aktuellen Stunde“ des WDR-Fernsehens ordnet Prof. Dr. Ursula Schröder die Geschehnisse ein. Der Wunsch vieler Menschen nach einem schnellen Frieden sei verständlich, so die IFSH-Direktorin. Trotzdem sehe sie in der Demo vom Wochenende nicht den Beginn einer neuen Friedensbewegung, sondern vielmehr eine politische Kampagne.

Das Interview in der "Aktuellen Stunde" vom 27.02.23 finden Sie in der Mediathek des WDR (ab Minute 23:50).

 

In einem Gastbeitrag für den Nachrichtensender ntv nimmt IFSH-Direktorin Prof. Dr. Ursula Schröder Stellung zum umstrittenen „Manifest für den Frieden“. Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer hatten darin vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt und stattdessen zu Verhandlungen aufgerufen. Das Manifest war bundesweit von Vertreter:innen aus Politik, Medien und Wissenschaft scharf kritisiert worden. In ihrem Gastbeitrag erläutert Ursula Schröder, was das Manifest argumentativ so angreifbar macht und warum sie die Forderungen von Wagenknecht und Schwarzer für „bestenfalls naiv“ hält.

Der Gastbeitrag „Zum Wagenknecht-Manifest: Für einen gerechten Frieden“ ist am 11.02.2023 auf www.n-tv-de erschienen.
 
Die Pazifismusdebatte war ebenfalls am 15.02.2023 Thema in der Sendung „Zur Diskussion“ im Deutschlandfunk: Es sei schwierig zu sehen, wie das Thema zurzeit polarisiere, sich vor allem auf technische Details von Waffenlieferungen konzentriere und dabei ausblende, was eigentlich die Konsequenzen wären, wenn die Ukraine nicht militärisch unterstützt werde, erklärte die IFSH-Direktorin. Dabei gebe es nicht den „einen“ Pazifismus. Die Forderung zum Gewaltverzicht könne viele Facetten haben, auch die, dass Gewalt in Ausnahmefällen legitim sein kann, um den Frieden wiederherzustellen, so Ursula Schröder.

Die Sendung „Krieg in der Ukraine: Hat der Pazifismus noch Platz?" vom 15.02.2023 können Sie in der Mediathek des Deutschlandfunks nachhören.