Deutschland und Europa nach dem Ende des Ukrainekriegs: Drei Szenarien

Dr. Hans-Georg Ehrhart (c) IFSH

Da Krieg von seiner inneren Dynamik her dazu tendiert zum Äußersten zu eskalieren, muss er politisch eingehegt werden mit dem Ziel, ihn baldmöglichst zu beenden und künftig zu verhindern. Das gilt insbesondere, wenn, wie im Ukrainekrieg, Atommächte direkt und indirekt involviert sind. Darum ist es sinnvoll, sich Gedanken über ein mögliches Kriegsende und die Zeit danach zu machen, die es erlauben, Verläufe, Herausforderungen, Risiken und Handlungsoptionen zu eruieren. Dies erfolgt mittels dreier Szenarioanalysen, die Dr. Hans-Georg Ehrhart unter folgenden Aspekten analysiert: Was passiert in und mit Russland, in und mit der Ukraine, was heißt das für die Nato sowie Europa und Deutschland? Da ein Siegfrieden für keinen der Protagonisten wahrscheinlich ist und die Kosten nicht nur für die direkten Kriegsgegner, sondern auch für deren Unterstützer und die nicht unbeträchtliche Zahl der Staaten, die sich heraushalten, immer weiter steigen, sollte Berlin eine Regelung im Sinne des dritten Szenarios anstreben, das einen für beide Kontrahenten akzeptablen territorialen Kompromiss mit der Aufrechterhaltung der ukrainischen Rechtsposition verbindet und eine endgültige Regelung in die Zukunft verlagert.


Germany and Europe after the Ukraine war in 2025: Three scenarios, in: Putin’s War in Ukraine, Vol. II, Edited by Vladimir Sazoniov and Andres Saumets, Estomian Journal of Military Studies 23/2023, S.199-211.