Die Vision der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumagentur (ESA) ist kühn: Ein digitaler Zwilling der Erde (DTE), der digitale Technologien wie Satellitenfernerkundung, computergestützte Modelle und Künstliche Intelligenz (KI) kombiniert, könnte unseren Umgang mit globalen Risiken grundlegend verändern. Durch die Möglichkeit, zukünftige Entwicklungen des Erdsystems und damit verbundener Gesellschaften zu simulieren, könnten Risiken und Phänomenen wie Naturkatastrophen, Konflikten oder Migrationsbewegungen frühzeitig erkannt und adressiert werden. Doch welche Auswirkungen hätte die Verfügbarkeit eines solchen digitalen Zwillings unseres Planeten für die globale Politik? Diese Frage untersucht Dr. Delf Rothe in einem neuen Artikel in der international renommierten Fachzeitschrift International Political Sociology. Der Artikel diskutiert Potenziale und Risiken eines planetaren digitalen Zwillings. Dieser könnte wichtiges Wissen über die Folgen der Erderwärmung und daraus resultierende Bedrohungen liefern. Gleichzeitig könnte das Modell aber auch riskante Interventionen in das Erdsystem und eine weitere Technokratisierung europäischer Politik fördern.
Der Artikel ist öffentlich abrufbar unter folgendem Link: https://academic.oup.com/ips/article/18/3/olae022/7700245.