Die europäische Sicherheitsordnung wankt. Russland versucht weiterhin, die Ukraine zu zerstören und führt zunehmend auch einen hybriden Krieg gegen die Unterstützer der Ukraine. Der künftige US-Präsident Trump könnte in seiner zweiten Amtszeit Europa als wirtschaftlichen Gegner sehen. Parallel zur Klimakrise zeigen sich in Europa die Auswirkungen globaler Machtverschiebungen. Eine geeinte EU ist nicht in Sicht, nicht zuletzt angesichts des zunehmenden Populismus. Wie kann europäische Sicherheit gestärkt werden? Welche Aussichten gibt es für Frieden in der Ukraine? Und wie kann Deutschland mit einem revisionistischen Russland umgehen?
Diese Fragen diskutierte Dr. habil Cornelius Friesendorf, Wissenschaftlicher Referent am IFSH, mit Prof. Dr. Peter Brandt, Historiker und ältester Sohns Willy Brandts, am 21. November in Kiel. Die Moderatorin Hannah Böhme (NDR) fragte unter anderem, welche Lehren Deutschland aus der Ostpolitik des Kalten Krieges ziehen könne. Für Cornelius Friesendorf sollte eine neue deutsche Russlandpolitik zwischen den status quo-Interessen der damaligen Sowjetunion und dem Revisionismus des Putin-Regimes unterscheiden. An der Veranstaltung, die im Rahmen des Julius-Leber-Forums, dem Regionalbüro der Friedrich Ebert Stiftung, und des Jochen-Steffen-Forums stattfand, nahmen rund 100 Bürger:innen teil.