Wie kann die deutsche Außenpolitik wirksamer auf Frieden hinwirken – besonders unter den Vorzeichen einer fundamental veränderten friedens- und sicherheitspolitischen Weltlage? Dieser Frage widmet sich der neu eingerichtete „Impact Hub: Integrierte Wirkfähigkeit von integriertem Friedensengagement“, der vom Auswärtigen Amt und der Robert Bosch Stiftung bis Ende 2026 mit 2,1 Millionen Euro gefördert wird.
In dem Verbundprojekt arbeiten Expert:innen dreier Institute – des IFSH, der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und des Exzellenzclusters SCRIPTS der Freien Universität Berlin – an der Schnittstelle von wissenschaftlicher Forschung und politischer Praxis zusammen. In vier Beispielregionen (Westbalkan, Westafrika, Ukraine und Naher Osten) untersuchen sie, was die Voraussetzungen für ein nachhaltiges Zusammenwirken der Instrumente des integrierten Friedensengagements sind und wie die Bundesregierung, besonders das Auswärtige Amt, dieses Zusammenwirken konkret verbessern kann. Dabei erforschen sie, wie die verschiedenen außen- und sicherheitspolitischen Stabilisierungsansätze des Auswärtigen Amtes – wie Demokratie- und Resilienzförderung, Sicherheitssektorreform (SSR) und Konfliktvermittlung – miteinander sowie mit den Aktivitäten anderer Ressorts und bi- und multilateraler Partner besser zusammenspielen können.
Die Wissenschaftler:innen des Impact Hubs identifizieren dafür gemeinsam mit Mitarbeiter:innen des Auswärtigen Amtes die relevantesten Probleme und entwickeln praxistaugliche Optionen zur Optimierung, sowohl für die konkreten Aktivitäten in den vier Regionen als auch für das integrierte Friedensengagement im Allgemeinen. Die Prozessbegleitungen gehen dabei u.a. folgenden Fragen nach: Wo bestehen zwischen außen- und sicherheitspolitischen Interessen und normativen Verpflichtungen Zielkonflikte, die ein gutes Ineinandergreifen von verschiedenen Ressorts erschweren, etwa im Umgang mit autokratischen Regimen oder nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen in Konfliktländern? Inwiefern sind die bisher genutzten Stabilitätsinstrumente miteinander verzahnt? Oder: Passen die gewählten Ansätze zum lokalen Kontext und den dort bestehenden Bedarfen und Handlungsbedingungen, wie sie aus Konflikt-, Akteurs- und Interessenanalysen hervorgehen?
Zum neuen Projekt hat das IFSH auch eine Pressemitteilung herausgegeben.
Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.