Gewaltkonflikte sind komplex. Frieden zu schaffen, ist es auch: Wie kann Deutschland Länder dabei unterstützen, wieder friedliche Gesellschaften aufzubauen? Wie kann es ihnen dabei helfen, wieder staatliche Institutionen zu errichten, die Frieden fördern und verteidigen? Das Forschungs- und Transferprojekt Impact Hub: Integrierte Wirkfähigkeit von integriertem Friedensengagement setzt an diesen Fragen an. Das Projektteam untersucht, wie die Instrumente, die die Bundesregierung und insbesondere das Auswärtige Amt zur Friedensförderung einsetzen, besser miteinander verzahnt werden und diese Engagements dadurch insgesamt mehr Erfolg haben können.
Beispiele für solche Instrumente sind die Reform und Ertüchtigung von Sicherheitsakteuren wie Militär und Polizei sowie deren Kontrollorgane (z.B. Parlamente), die Demokratie- und Resilienzförderung und die Vermittlung bei Konflikten. Das Projektteam erforscht außerdem, was die grundlegenden Voraussetzungen dafür sind, dass diese Instrumente positiv und nachhaltig wirken können – Wissen, das entscheidend mit dazu beiträgt, realistische Ziele für deutsche Friedensengagements zu formulieren und effektive Mittel dafür zu wählen. Regionale Schwerpunkte des Forschungs- und Transferprojekts sind die Ukraine, der Westbalkan, Westafrika und der Nahe Osten.
Die wissenschaftliche Arbeit des Impact Hubs orientiert sich dafür eng an der politischen Praxis. Das Projektteam bringt seine Erkenntnisse nicht nur direkt in den politischen Prozess ein (etwa in Form von Workshops und Handlungsempfehlungen). Von Beginn an erarbeiten die Wissenschaftler:innen gemeinsam mit Mitarbeiter:innen des Auswärtigen Amts aktuelle Bedarfe, z.B. für Analysen, Workshops und praxistaugliche Orientierungshilfen. Das Projekt soll damit zur lernenden, adaptiven Vorgehensweise beitragen, die sich die Bundesregierung vorgenommen hat.
Der Impact Hub ist ein Verbundprojekt, in dem Expert:innen verschiedener Fachrichtungen zusammenkommen. Die Projektpartner sind:
- Das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) für das Thema Sicherheit;
- das Exzellenzcluster SCRIPTS der Freien Universität Berlin für das Thema Demokratie- und Resilienzförderung; und
- das Center for Peace Mediation der Europa-Universität Viadrina für das Thema Konfliktvermittlung.
Das IFSH kooperiert zudem mit dem Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC).
Der Impact Hub hat zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren (November 2024 – November 2026). Er wird vom Auswärtigen Amt und der Robert Bosch Stiftung finanziell gefördert.