Am 10. Juni haben Deutschlands führende Friedensforschungsinstitute, unter ihnen das IFSH, auf der Bundespressekonferenz, im Kanzleramt, in den Bundesministerien und Fraktionen ihr aktuelles Friedensgutachten vorgestellt. Gut eine Woche später folgte nun die Präsentation in Hamburg. Vor dem interessierten Publikum der Universitätsgesellschaft Hamburg referierte Prof. Dr. Ursula Schröder die wesentlichen Ergebnisse des Gutachtens und seine Empfehlungen an die Politik.
„Wir haben eine sicherheitspolitische Lage, die wir so noch nicht erlebt haben: Alle Indikatoren weisen in die falsche Richtung“, bilanzierte die IFSH-Direktorin und zählte auf: Es gebe so viele Gewaltkonflikte wie noch nie zuvor, die Zahl der weltweiten Militärausgaben sei auf einem Höchststand. Hinzu kämen drastische Folgen des Klimawandels und die zunehmende Bedrohung demokratischer Institutionen durch autoritäre und populistische Tendenzen.
Im Mittelpunkt des Vortrags und der sich anschließenden Diskussion ging es vor allem um die beiden aktuellen Kriege in Gaza und in der Ukraine. Ursula Schröder erläuterte, welche Lösungsansätze das Friedensgutachten vorschlägt, warum der Gaza-Krieg so schwer zu befrieden ist und wieso schon jetzt Friedensverhandlungen für die Ukraine vorbereitet werden sollten.
Die Konflikte in Sub Sahara-Afrika, das dramatische Verfehlen der UN-Nachhaltigkeitsziele und anti-demokratische Tendenzen in der Gesellschaft waren weitere Themen des Abends. Daran an schloss sich eine Fragerunde mit den Gästen. Dabei ging es u.a. um die Großmachtrivalität zwischen den USA und China sowie die friedensstiftende Rolle der EU und OSZE.