Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und nun auch das blutige Wiederaufflammen des Nahostkonflikts: In vielen Teilen der Welt herrschen Gewalt und Krieg. Die Zahl der Konfliktopfer steigt weltweit seit Jahren kontinuierlich (Global Peace Index 2023). Wie konnte es dazu kommen? Wie kann Deutschland zusammen mit der Europäischen Union dabei helfen, Friedensprozesse in Gang zu bringen? Und: Ist eine friedliche Welt gar eine Illusion?
Um diese und andere Fragen ging es beim SWR-Demokratieforum „Zwischen Krieg und Frieden“ am 25. Oktober in Osnabrück. Vor großem Publikum im Saal und laufenden Kameras moderierte Michel Friedman durch den Abend. Seine Gäste auf dem Podium waren der CDU-Politiker Ruprecht Polenz, der Politikwissenschaftler und Professor für Internationale Politik an der Bundeswehr-Universität München Carlo Masala und IFSH-Direktorin Ursula Schröder.
Die aktuellen Entwicklungen in Israel und dem Gaza-Streifen bestimmten die Diskussion. Polenz verglich den Terror der Hamas mit den Anschlägen vom 11. September. Schröder führte aus, dass es sich bei der Hamas um eine Organisation mit militärischem und politischem Arm sowie einem großen sozialen Netzwerk handele. Sie sei daher besonders schwer zu bekämpfen. Die IFSH-Direktorin blickte auch über den europäischen Tellerrand hinaus: Deutschland müsse eine neue Rolle und neue Partner finden in einer Welt, in der unterschiedliche Ordnungsangebote unterschiedlicher Mächte gemacht werden. Auf die Frage von Michel Friedman, ob eine friedliche Welt aktuell eine Illusion sei, antwortete Schröder mit einem Ja. Gleichzeitig bräuchten wir Frieden als Utopie.
Die Aufzeichnung der 90-minütigen Diskussion kann ab dem 27. Oktober in der ARD-Mediathek oder dem YouTube-Kanal des SWR nachgeschaut werden. Eine Zusammenfassung der Diskussion mit kurzen Bildausschnitten finden Sie auf der Website des SWR.
Das SWR-Format „Demokratie-Forum“ findet normalerweise im Hambacher Schloss in der Nähe von Mannheim statt. Wegen der Feier zum 375. Jahrestag des Westfälischen Friedens, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete, hatte der Südwestrundfunk in einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Norddeutschen Rundfunk das „Demokratie-Forum“ nach Osnabrück geholt. Neben Münster war Osnabrück einer der damaligen Verhandlungsorte des Westfälischen Friedens.