Sie versetzen Badegäste in Angst und Schrecken, überschwemmen Aquafarmen, legen Atomkraftwerke und sogar Flugzeugträger lahm: Quallen sind ein wachsendes Problem in Küstengebieten rund um den Erdball. Dabei ist die Gefahr durch Quallenschwärme für den Menschen – zumindest teilweise – selbstgemacht. Klimawandel, Überfischung, Ozeanversauerung, Plastikmüllverschmutzung und andere menschgemachte Umweltprobleme lassen Quallenblüten zunehmen. In seinem neuen Artikel “Jellyfish Encounters: Science, Technology and Security in the Anthropocene Ocean” untersucht IFSH-Klimaexperte Delf Rothe, wie Wissenschaftler*innen, Unternehmen und internationale Organisationen auf diese neuartige Bedrohung reagieren. Mit ihrer Komplexität seien Quallenblüten nahezu unvorhersehbar und würden etablierte Mechanismen der Risikovorhersage überfordern. Deshalb würden zunehmend neue, digitale Technologien für die Abwehr von Quallen getestet: von drohnengestützten Frühwarnsystemen bis hin zu schwimmenden autonomen Killer-Robotern. Anhand dieser und weiterer Beispiele untersucht Rothe den Einsatz neuartiger Technologien im Bereich der Umweltsicherheit und diskutiert die ethischen Implikationen dieser Entwicklungen.