Naturwissenschaftliche Arbeitsergebnisse auf der Jahrestagung der DPG vorgestellt

Das IFSH arbeitet interdisziplinär, daher sind auch die Naturwissenschaften fester Bestandteil der Forschung. (c) DPG


Das IFSH war in diesem Jahr mit drei Wissenschaftler:innen auf der 85. Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vertreten. Die Tagung der weltgrößten physikalischen Fachgesellschaft wurde vom 14. bis zum 18. März virtuell ausgerichtet. Neben einer Brennpunktsitzung über die nuklearen Gefahren im Ukraine-Krieg trugen die IFSH-Wissenschaftler:innen Alexandra Datz, Christopher Fichtlscherer und Dr. Moritz Kütt mit drei Vorträgen innerhalb der Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung zum wissenschaftlichen Programm bei. Die Vorträge sind das Ergebnis einer erstarkenden naturwissenschaftlichen Forschung am IFSH.

Der Vortrag von Alexandra Datz und Dr. Moritz Kütt am 17. März mit dem Titel „Muons for Peace: Revisiting Cosmic Rays for Fissile Material Detection” stellte einen neuen Forschungsansatz für Abrüstungsverifikation vor. Mit Myonen, das sind Elementarteilchen, die aus kosmischer Strahlung entstehen, soll Spaltmaterial in unzugänglichen Bereichen, beispielsweise einem Bunker, nachgewiesen werden. Dies könnte zukünftige Abrüstungsvereinbarungen leichter überprüfbar machen.

Kernwaffen aufzuspüren ist schwierig, da von ihnen ausgesandte Neutronenstrahlung leicht abgeschirmt und durch Neutronen aus kosmischer Strahlung überlagert wird. Dr. Moritz Kütt und Lennart Wilde (RWTH Aachen) präsentierten in diesem Zusammenhang ihre Forschung über „Simulations to Discriminate Nuclear Weapon Neutron Emissions from Cosmic Ray Background”. Mithilfe der Simulationen können die Experten Empfehlungen für die Verbesserung von Detektoren aussprechen.

Am 18. März sprach Christopher Fichtlscherer mit einer Gruppe internationaler Kollegen über „Onsite Verification of the Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty at Very Low Yields“. Der noch nicht in Kraft getretene Kernwaffentestverbotsvertrag untersagt jegliche Kernwaffentests. Sehr kleine Testexplosionen können jedoch nicht mit Sicherheit aus der Ferne detektiert werden. Eine neue und hier vorgestellte Verifikationsmethode könnte dabei helfen, Spaltprodukte von Atomwaffentest bei Vor-Ort-Inspektionen durch ihre spezifische Gamma-Strahlung auch in verschlossenen Sicherheitsbehältnissen nachzuweisen.

Das vollständige Programm der Sitzung der Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung hier eingesehen werden.