Russlands Krieg gegen die NATO würde mit Sicherheit anders aussehen – Gastbeitrag im Tagesspiegel

NATO-Gipfeltreffen in Madrid am 30. Juni 2022. (c) picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Yoshitaka Nishi for Pool

 

In einem Gastbeitrag im Tagesspiegel befassen sich die IFSH-Rüstungskontrollexperten Dr. Alexander Graef und Dr. Ulrich Kühn zusammen mit Lukas Mengelkamp (Universität Marburg) vor dem Hintergrund des NATO-Gipfels mit strategischen Überlegungen der NATO im Zusammenhang mit der russischen Invasion der Ukraine. Der Krieg werfe viele Fragen auf, etwa ob das russische Militär überschätzt wurde, wie lange Russland brauchen werde, um die Materialverluste auszugleichen, ob die verhängten Sanktionen gegen Russland wirkten und wie China handeln werde. Auch eine mögliche Wiederwahl Donald Trumps als US-amerikanischer Präsident und deren Folgen werden beleuchtet.

Auf diese Fragen und Szenarien müsse die NATO bereits jetzt reagieren, argumentieren die Friedensforscher. Es gelte die unterschiedlichen Verteidigungspräferenzen der NATO-Mitgliedsstaaten unter einen Hut zu bekommen. So lehne Finnland eine dauerhafte NATO-Präsenz ab, während Polen, Rumänien und das Baltikum diese möglichst ausgeprägt auf ihrem Territorium wünschen. Was sich abzeichne, sei, dass die seit 2014 bestehende Taktik des „Stolperdrahts“ nicht ausreiche. Zur Ablösung dieser schlagen die Autoren ein militärisches Konzept des Kalten Kriegs von „Spinne“ und „Netz“ vor. Während die Grenzstaaten mit mobilen, insbesondere Panzerabwehrverbänden, das verlangsamende „Netz“ darstellen würden, wären die restlichen NATO-Staaten mit einer verstärkten schnellen Eingreiftruppe die „Spinne“.

Den Gastbeitrag im Tagesspiegel vom 30. Juni finden Sie hier.