Welche Folgen hat Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für die Strukturen und Tätigkeiten der OSZE? Wie kann diese gesamteuropäische Sicherheitsorganisation kooperative Sicherheit fördern, wenn alle Zeichen in Europa auf Abschreckung und Verteidigung stehen? Was können wir aus früheren Krisen der OSZE und ihrer Vorgängerinstitution KSZE lernen, wie auch aus den Krisen anderer internationaler Organisationen? Mitglieder des OSCE Netzwerks von Think Tanks und Akademischen Institutionen diskutieren diese Fragen in einer neuen Publikation. Cornelius Friesendorf, Leiter des Zentrums für OSZE-Forschung am IFSH, und Stefan Wolff, Professor für Sicherheitspolitik an der Universität Birmingham (Großbritannien), haben diese Sammelstudie für das OSZE-Netzwerk herausgegeben, das sie gemeinsam koordinieren. Nach Ansicht einiger Autor:innen hat die OSZE keine andere Wahl, als zurück zu einem KSZE-ähnlichen Konferenzformat zu gehen. Die überwiegende Mehrheit der Autor:innen fordert allerdings, die OSZE so weit wie möglich zu erhalten. Doch selbst optimistische Stimmen weisen auf Dilemmata hin. Diese sehen sie insbesondere im Konsensprinzip in der OSZE, das aufgrund der zunehmend unterschiedlichen Interessen von Teilnehmerstaaten gemeinsame Entscheidungen erschwert.
Sie finden die neue Studie „Russia’s War against Ukraine: Implications for the Future of the OSCE“ hier.