Start eines neuen Verbundprojektes zu Chemie- und Biowaffen

Dr. Oliver Meier

 

Mit dem Verdacht auf einen Chemiewaffeneinsatz in Mariupol in der Ukraine sind Chemie- und Biowaffen erneut in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert nun ein neues Forschungsprojekt am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) zum Verbot dieser Waffenarten.

Das Verbundprojekt CBWNet „Die Normen gegen Chemie- und Biowaffen umfassend stärken: Das Kompetenznetz CBW“ ist auf vier Jahre angelegt. Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen erforschen darin Möglichkeiten, wie genau diese Waffenarten besser kontrolliert, ihr völkerrechtliches Verbot und ihre weltweite Ächtung  gestärkt werden können.

Die sicherheitspolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte, wie etwa das Aufkommen eines neuen internationalen Terrorismus, haben zu neuen Einsatzszenarien für Chemie- und Biowaffen geführt. Bereits in den 1990er Jahren verübte die japanische Aum-Sekte in der Tokioter U-Bahn einen Anschlag mit dem Nervengift Sarin. Im syrischen Bürgerkrieg wurden mehr als 300 Einsätze chemischer Waffen dokumentiert.

„Vor dem Hintergrund fundamentaler geopolitischer Veränderungen und der Blockadehaltung Russlands bei der Aufklärung der Einsätze chemischer Waffen in Syrien, steht die Resilienz der Verbotsnormen gegen Chemie- und Biowaffen vor großen Herausforderungen. Möglichkeiten zu identifizieren, diese Normen zu stärken ist das zentrale Anliegen unseres Projekts“, erläutert Dr. Oliver Meier, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berliner Büro des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), das bei CBWNet Konsortialführer ist.
Verbundpartner sind neben dem IFSH auch das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), die Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Universität Gießen und das Carl Friedrich von Weizsäcker Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg (ZNF). Das Bundesforschungsministerium fördert das Projekt mit insgesamt 2,9 Millionen Euro, auf das IFSH entfallen davon rund 864.000 Euro.

Kontakt: cbwnet@remove-this.ifsh.de, @cbwnet, cbwnet.org