Was ist "strategische Stabilität"? Ist sie noch relevant und was sind ihre größten Herausforderungen im 21. Jahrhundert? Dies sind die Leitfragen des neuen Schwerpunktheftes des Journal for Peace and Nuclear Disarmament, welches von Dr. Ulrich Kühn als Gastherausgeber kuratiert wurde.
In seiner Einleitung argumentiert Ulrich Kühn, dass strategische Stabilität nicht nur begrifflich unscharf ist, sondern dass nukleare Multipolarität, neue Technologien, eine sich verschärfende Krise der Rüstungskontrolle und eine wachsende Akzeptanz "weicher" Normen ihren Tribut fordern. Gleichzeitig sind die Kernwaffenstaaten so besorgt über mögliche Instabilität wie seit den schwersten Krisen des Kalten Krieges nicht mehr. Es ist an der Zeit, so der Autor, einige der tiefgreifenden Herausforderungen für die strategische Stabilität zu klären und neue wissenschaftliche und politisch relevante Ansätze zu entwickeln.
Neben der Einleitung enthält das Sonderheft vier Artikel:
- Sarah Bidgood (CNS) befasst sich mit der amerikanisch-russischen Dyade und pragmatischen Bemühungen, die Ziele und Mittel strategischer Stabilität zwischen Moskau und Washington zu klären.
- Heather Williams (CSIS) und Marina Favaro (Anthropic) untersuchen die Auswirkungen neuer Technologien auf die Krisenstabilität anhand des Ukraine-Kriegs.
- Anna Nadibaidze (SDU) und Nicolò Miotto (unabhängiger Forscher) vergleichen den amerikanischen und russischen Diskurs über militärische KI.
- David Santoro (Pacific Forum) untersucht die ersten Gespräche zwischen Washington und Peking über Krisenmanagement, um das chinesische "Nein" zur nuklearen Rüstungskontrolle zu überwinden.
Die Sonderausgabe des Journal for Peace and Nuclear Disarmament, Volume 6 (1), wurde unter einer Open-Access Lizenz veröffentlicht. Sie finden die Sonderausgabe hier.