In seinem Beitrag für Transatlantic Policy Quarterly (Frühjahr 2022, Bd. 21, Nr. 1) stellt Dr. Ulrich Kühn die Rhetorik der USA und der NATO in Frage, wonach Atomwaffen zur Erhaltung des Friedens beigetragen hätten. Während die nuklearen Großmächte untereinander keine Kriege führten, gab es in der geografischen und politischen Peripherie Krieg und Instabilität. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine argumentiert er, dass der nukleare Frieden bestenfalls ein höchst ungerechter, weil ungleich verteilter Frieden sei. Das System, das jetzt die Aktionen des Westens zur Unterstützung der Ukraine einschränke und Russland ermögliche in die Ukraine einzumarschieren, sei dasselbe System, das der Westen seit 1945 mit geschaffen und aufrechterhalten habe. Ulrich Kühn kommt zu dem Schluss, dass Rüstungskontrolle wieder als Ergänzung zu Abschreckung und Verteidigung verstanden werden sollte. Das langfristige Ziel sollte hierbei die nukleare Abrüstung sein.
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