Die Forschung zu Klimakonflikten beschäftigt sich seit langem mit der Frage, inwiefern der Klimawandel die Risiken von gewaltsamen Konflikten erhöht. Ein weiterer Forschungs- und Politikbereich befasst sich mit Environmental Peacebuilding als möglichem Ausweg aus (Klima-)konflikten. Zum Kerngedanken des Environmental Peacebuilding gehört, Umweltaspekte in Friedensprozessen und die vertrauensfördernde Wirkung von Umweltkooperation zwischen Konfliktparteien zu berücksichtigen. In der Forschung wurden Klimakonflikte und Environmental Peacebuilding bislang weitgehend getrennt behandelt.
Eine neue Sonderausgabe der Fachzeitschrift Environment and Security, herausgegeben unter anderem von Anselm Vogler, PhD-Fellow am IFSH, bringt beide Forschungsrichtungen in einen Dialog. Die Sonderausgabe trägt den Titel “From climate conflicts to environmental peacebuilding“. Sie enthält innovative Beiträge zu einem breiten Themenspektrum. Die Autor:innen befassen sich unter anderem mit den Möglichkeiten und Herausforderungen für Environmental Peacebuilding in der Ukraine, der Rolle von systematischen Klimarisikoanalysen und der Rolle von Gendernormen für den Klimakonflikt-Nexus. Weitere Beiträge demonstrieren die Bedeutung von lokalen Gemeinschaften für den Erfolg von Environmental Peacebuilding-Projekten, den Einfluss verschiedener Wissenspraktiken auf Umweltkonflikte, Strategien zur Deeskalation von Konflikten zwischen aufnehmenden Bevölkerungsgruppen und Klimageflüchteten sowie den Stellenwert indigener Stimmen im Nexus zwischen Klimakonflikten und Environmental Peacebuilding. Die Sonderausgabe wurde gemeinsam mit Jan Sändig (Universität Bayreuth), Natalia Dalmer (Leibniz Universität Hannover) und Tobias Ide (Murdoch University, Perth) herausgegeben.