20 Jahre Peace and Security Studies – Festakt und Alumnitreffen


Friedensforschung, lösungsorientierte Politikberatung und die Ausbildung von Nachwuchskräften in bewegten Zeiten: Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Masterstudiengangs Peace and Security Studies  hatten das IFSH und der Alumniverein am 6. Mai 2022 zu einem Festakt und anschließendem Alumnitreffen eingeladen.

Festrednerin war Aydan Özoguz, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Staatsministerin a.D. In ihrer Rede ging sie auf die aktuellen außen- und sicherheitspolitischen Debatten insbesondere im Kontext der Aggression gegen die Ukraine ein und betonte die Notwendigkeit des Dialoges zwischen Politik und Wissenschaft. Dabei hob sie insbesondere die gute Zusammenarbeit des IFSH mit dem Auswärtigen Amt hervor.

Dr. Patricia Schneider, Koordinatorin des Studiengangs, erklärte in ihrer Rede, dass genau diese Zusammenarbeit mit Ministerien und vielfältigen wissenschaftlichen Einrichtungen den Studiengang auszeichne. Er verknüpfe seit nunmehr 20 Jahren Perspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen – vornehmlich der Politikwissenschaft, der Philosophie, der Rechtswissenschaft, der Ökonomie und den Naturwissenschaften – mit der politischen Praxis.

Dies spiegelt auch der „Kooperationsverbund Friedensforschung und Sicherheitspolitik“ wider, der den Studiengang Peace and Security Studies trägt: Zu den verschiedenen Fakultäten der Universität Hamburg kommen noch rund 20 nationale und internationale Partner hinzu, die sich an der Lehre beteiligen oder Praktika zur Verfügung stellen und Masterarbeiten betreuen.

2002: Bundesweit erster Jahrgang Peace and Security Studies startet

 

Gegründet wurde der Studiengang 2002 von Prof. Dr. Dr. Dieter S. Lutz. Danach prägten ihn Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Giessmann und Prof. Dr. Götz Neuneck maßgeblich. Prof. Dr. Ursula Schröder, die jetzige Programmdirektorin, erklärte auf dem Festakt, dass das Institut stolz auf die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Studiengangs sei. Sie mahnte aber auch: „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine erinnert auf brutale Art und Weise, dass die Fragestellungen unseres Studiengangs ganz zentrale sind. Wir verstehen Fragen nach Sicherheit und Frieden umfassend, untersuchen die großen Herausforderungen für nachhaltigen Frieden theoriegeleitet und begleiten aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen kritisch, aber konstruktiv.“

Unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Schröder ist der Studiengang noch enger mit der Universität zusammengewachsen, insbesondere mit der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie leitete zudem umfassende Studienreformen ein. Unter anderem ist der Studiengang ab dem kommenden Wintersemester auf vier statt bislang zwei Semester angelegt. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es die Möglichkeit zu verkürzen. Ursula Schröder: „Wir brauchen mehr friedenswissenschaftliche und sicherheitspolitische Kompetenzen, wir müssen einschlägig qualifiziertes Personal ausbilden für Forschung, für Behörden, für Nichtregierungsorganisationen, und wir nehmen dieses Anliegen der Lehre und Nachwuchsförderung am IFSH sehr ernst.“

Weitere Grußworte kamen von Herrn Dr. Rolf Greve, Amtsleiter für Wissenschaft und Forschung der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke und Förderer des IFSH, sowie von Prof. Dr. Cord Jakobeit, Dekan der WiSo Fakultät der Universität Hamburg und langjährigem Unterstützer des Studiengangs sowie des Instituts.

Pandemiejahrgänge holen ihre Abschlussfeier nach

 

Dieser Festakt würdigte insbesondere die beiden vergangenen Abschlussjahrgänge, deren Zeugnisübergaben aufgrund der Pandemie entfallen waren. Die Jahrgangssprecher:innen 2019/20, vertreten durch Laura Ohlendorf und Julius Nebel,und die des Jahrgangs 2020/21, vertreten durch Jana Kämmer und Bert Brockmann, zogen Bilanz über ihr Studium und richteten bewegende Worte an Studienleitung und Kommiliton:innen.

Nach einem Empfang richtete sich der 1. Vorsitzende des Alumnivereins, Peter Finke, an die Anwesenden. Der „Verein der Freunde, Förderer und Teilnehmer des Studiengangs Master of Peace and Security Studies (M.P.S.) an der Universität Hamburg e.V.“, kurz Alumniverein, wurde im Jahr 2003 auf Initiative des ersten MPS-Jahrganges gegründet. Die Mitglieder sind aktuelle und ehemalige Studierende und Dozent*innen, Freunde und weitere Förderer:innen des Instituts und des Studiengangs. Informationen zum Alumniverein und die Möglichkeit, die wichtige Arbeit zu unterstützen, sind hier zu finden.

20 Jahre Peace and Security Studies mit rund 450 Absolvent:innen

 

Insgesamt konnten schon 452 Absolvent:innen aus 69 Nationen den Studiengang abschließen. Studienabbrüche gab es seit Einführung des Studiengangs nur wenige. Die intensive Betreuung durch engagierte Dozent:innen und das Studium in einer Kleingruppe, die in der Regel pro Jahrgang aus 20 bis 25 jungen Leuten besteht, mögen zwei Gründe dafür sein. Mittlerweile gibt es ein großes Netzwerk von Absolvent:innen. Die Ehemaligen stehen auch noch viele Jahre nach ihrem Abschluss für das IFSH als Ansprechparter:innen zur Verfügung und kehren unter anderem als Dozent:innen an ihr ehemaliges Institut zurück.

Das Programm des Festaktes wurde mit einer Podiumsdiskussion zu dem Thema „What we study, work, fight for“ abgerundet. Oberst i.G. Jürgen Schrödl (Alumnus, BMVg), Janel Galvanek (Alumna, Berghof Foundation) und Prof. Dr. Götz Neuneck (ehem. Studiengangsleiter) berichteten aus ihrem Arbeitsalltag und den Herausforderungen friedensverträglicher Sicherheitspolitik in der Praxis. Beram Mahmoud, ein ehemaliger Absolvent des Studiengangs, übernahm die Moderation.

 

Die Bildergalerie des Events

Weitere Informationen zum Studiengang gibt es hier. Eine Bewerbung bei der Universität Hamburg ist immer zum Wintersemester möglich.

Studierende des 20. Jahrgangs feierten ihren Abschluss mit vielen anderen Alumni und Dozent:innen. (c) IFSH | Michael Zapf