Nicht erst seit dem russischen Überfall auf die Ukraine beobachtet die Regierung in Seoul die internationalen sicherheitspolitischen Entwicklungen genau. Besondere Sorge bereitet den Südkoreanern schon seit Langem die chinesisch-russische Sicherheitskooperation, Chinas Aufstieg zur Supermacht und Nordkoreas aggressive Nuklearwaffen-Politik. Diese sicherheitspolitische Gemengelage wirft Fragen auf, speziell auch an Deutschland gerichtet: Wird es einen neuen Kalten Krieg geben? Wie können sich Südkorea und Deutschland auf die gestiegenen sicherheitspolitischen Anforderungen in Europa und dem Indo-Pazifik besser vorbereiten? Und: Welche Rolle könnte dabei die EU spielen und welche die NATO?
Darüber diskutierten Wissenschaftler:innen des Hamburger GIGA-Instituts, des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel und des IFSH mit südkoreanischen Diplomat:innen am 28. November in Hamburg. Zu der Veranstaltung eingeladen hatten das Generalkonsulat der Republik Korea und die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr. IFSH-Europaexpertin Dr. Barbara Kunz und der ehemalige Institutsdirektor Prof. Dr. Michael Brzoska moderierten die Panels. Dr. Ulrich Kühn, Leiter des Forschungsbereichs Rüstungskontrolle und Neue Technologien am IFSH, brachte als Diskussionsteilnehmer seine Expertise über Atomwaffen und Abrüstung in die Diskussion ein.