„Frieden von unten“ - Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau
Der gescheiterte Nato-Militäreinsatz in Afghanistan zeigt: Eine globalisierte Welt bedarf nichtmilitärischer Friedensförderung. Internationalen Organisationen (UN, EU, OSZE) mangelt es dabei jedoch oft an Respekt vor der Eigenverantwortung der lokalen Bevölkerung. Trotz des Anspruchs, die Menschen vor Ort beim Friedensaufbau einzubinden, dominieren in der Praxis Strategien, die in den Organisationen erarbeitet und von oben umgesetzt werden.
In ihrem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau verweisen Karolina Kluczewska und Anna Kreikemeyer auf Ergebnisse der ethnografischen Friedensforschung: Lokale Gemeinschaften, so die beiden Autorinnen, seien demnach zwar nicht per se friedlich, dennoch verfügten sie über lokale Traditionen, Normen und soziale Praktiken, mit deren Hilfe sie alltägliche Spannungen ohne Gewaltanwendung bewältigt können. Um Chancen des Friedensaufbaus von unten zu erkennen, zu verstehen und lokal geführte Friedensinitiativen würdig zu begleiten, müssen internationale Organisationen aber ihre Prioritäten überdenken, Praktiken verändern und Friedensmissionen umgestalten.
Den Gastbeitrag, der am 27.09.21 in der Frankfurter Rundschau erschienen ist, können Sie hier nachlesen: https://www.fr.de/meinung/frieden-von-unten-91005811.html
Der Gastbeitrag ist eine Kurzversion des kürzlich erschienenen IFSH-Policy Brief der beiden Autorinnen: IFSH Policy Brief 4/2021: Karolina Kluczewska/Anna Kreikemeyer, Advancing Peacebuilding from the Ground-up.