IFSH erhält Fördermittel für nukleares Netzwerkprojekt mit der Harvard University

Eine atomarbestückbare amerikanische Titan II-Interkontinentalrakete in ihrem Silo. (c) dpa Picture Alliance /ZUMAPRESS.com | Brian Cahn


Russlands nukleare Drohungen im Zusammenhang mit seinem Überfall auf die Ukraine haben die nukleare Abschreckung wieder ganz oben auf die politische Agenda gesetzt. Gleichzeitig findet ein sich abzeichnender technologischer Wettstreit zwischen China, Russland und den Vereinigten Staaten statt. Neue Technologien mit militärischen Anwendungsmöglichkeiten stellen dabei bisherige Prinzipien der Rüstungskontrolle infrage und könnten bestehende Abschreckungsverhältnisse nachhaltig verändern.

Hieraus ergibt sich die Frage, ob nukleare Abschreckung im 21. Jahrhundert noch angemessen ist.

Um diese Frage zu beantworten, hat das „Managing the Atom“-Programm des Harvard Belfer Centers das Forschungsnetzwerk „Nukleare Abschreckung neu durchdenken“ (orig. „Rethinking Nuclear Deterrence“) ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerks ist es, zwei Fragen nachzugehen:

1.    Wie kann die internationale Gemeinschaft angesichts der sich verschlechternden sicherheitspolitischen Lage sicherstellen, dass die nukleare Abschreckung nicht versagt?
2.    Welche Alternativen könnten die nukleare Abschreckung ersetzen, und welche Bedingungen sollten gegeben sein, um diese zu verwirklichen?

Das Netzwerk besteht aus Forscher:innen von mehr als zehn Forschungseinrichtungen und ist in vier Arbeitsgruppen unterteilt:

1.    Preventing Nuclear Wars, unter dem gemeinsamen Vorsitz der Harvard University und des India Centre for Air Power Studies.
2.    Ethics, Law, and Nuclear Deterrence unter dem gemeinsamen Vorsitz der Stanford University und der University of Oxford.
3.    Arms Control and Emerging Technologies, unter dem gemeinsamen Vorsitz des IFSH und des Center for Strategic and International Studies (CSIS).
4.    Beyond Nuclear Deterrence, unter dem gemeinsamen Vorsitz des Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich, des Kings' College London und der University of Southern Main.

Unter der Leitung von Dr. Ulrich Kühn (IFSH) und Dr. Heather Williams (CSIS) wird die Arbeitsgruppe „Arms Control and Emerging Technologies“ bis 2024 führende internationale Wissenschaftler:innen zusammenbringen. In regelmäßigen Treffen werden sie neue Ansätze für die Rüstungskontrolle entwickeln und die Interaktionen Neuer Technologien mit dem Prinzip der Abschreckung erforschen. Ihre Ergebnisse werden die Wissenschaftler:innen unter anderem in diversen wissenschaftlichen Veröffentlichungen publizieren.

Das Projekt wird von der MacArthur Foundation gefördert.

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