IFSH erhält vom Auswärtigen Amt Zuschlag für neuen Forschungsschwerpunkt „Internationale Cybersicherheit (ICS)“

Dr. Ulrich Kühn

Die Cybersicherheit wird künftig ein weiterer Forschungsschwerpunkt des IFSH sein. (c) AFP

Am IFSH wird zum 1. Dezember 2020 ein neuer Forschungsschwerpunkt „Internationale Cybersicherheit (ICS)“ eröffnet. Das Auswärtige Amt fördert das Projekt mit fast einer halben Million Euro. Die Hamburger Friedensforscherinnen und Friedensforscher werden unter anderem konkrete Vorschläge erarbeiten, wie für den internationalen Cyberraum verbindliche internationale Regeln aufgestellt werden können, damit es in diesem Bereich beispielsweise nicht zu einem neuen Wettrüsten kommt.


„Mit dem neuen Forschungsschwerpunkt „Internationale Cybersicherheit“ wird die langjährige Arbeit des IFSH in diesem Bereich gewürdigt und gleichzeitig auf ein deutlich breiteres Fundament für zukünftige Grundlagenforschung und Wissenstransfer gestellt“, sagt Dr. Ulrich Kühn, Leiter des Forschungsbereichs „Rüstungskontrolle und Neue Technologien“ am IFSH. Dadurch profitiert auch der Wissenschaftsstandort Hamburg. Künftig werden in der Hansestadt Ideen entwickelt, die letztendlich in den politischen Machtzentren der Welt diskutiert werden sollen: in Berlin, Washington, Moskau oder Peking.


Das Team wird zunächst aus zwei Wissenschaftler*innen und einem oder einer Projektkoordinatorin bestehen. An Forschungsthemen und Beratungsbedarf wird es ihnen nicht mangeln. „Ein erster Schwerpunkt unserer Forschung wird im Bereich der sogenannten "Cyber-Governance" liegen“, so Kühn, "also dem Bestreben, für die internationale Staatengemeinschaft allgemeingültige Regeln für den virtuellen Raum aufzustellen". Forschungsthemen wären dabei etwa die Gründung einer unabhängigen, internationalen Organisation, die Hackerangriffe untersucht und analysiert, wer wann und wie digitale Sicherheitslücken genutzt hat, um z.B. Regierungsnetzwerke oder andere sogenannte kritische Infrastrukturen wie etwa Rechner von Versorgungsunternehmen zu infiltrieren und manipulieren. Aber auch um Cyber-Sanktionen, sogenannte „Hack Backs“ also Cyber-Gegenangriffe und die Erforschung und internationale Verregelung von Überwachungstechnologien wird es gehen.


Zudem werden die Hamburger Friedensforscherinnen und Friedensforscher künftige (industrie-) politische Trends erforschen und Politikerinnen und Politiker tagesaktuell beraten. Dabei untersuchen sie neueste technologische Entwicklungen und analysieren die politischen Auswirkungen zunehmender Autonomie in der Kriegsführung. Was sind die Folgen von digitalen Abhängigkeiten und wie versuchen sich Deutschland und die EU aus diesen Abhängigkeiten zu befreien? Auch um diese Fragen wird es gehen. Dabei wird es einen engen Austausch der Wissenschaft mit der Wirtschaft geben. So könnte beispielsweise die deutsche Wirtschaft sehr davon profitieren, wenn sich die Staaten auf gemeinsame Verhaltensregeln im Cyberraum verständigen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Ab sofort nimmt das IFSH Bewerbungen für zwei Stellen im neuen Forschungsschwerpunkt "Internationale Cybersicherheit (ICS)" entgegen. Zu den Stellenausschreibungen geht es hier.

Weitere Fragen beantwortet Dr. Ulrich Kühn gerne per E-Mail (kuehn@ifsh.de) oder telefonisch 040 / 86 60 77 41.

Zu dem Thema hat das IFSH auch eine Pressemitteilung herausgegeben.