IFSH leitet neues Projekt über Verschwörungstheorien und rechtsextreme Ideologien


Mobilisierungen im Internet und Proteste auf der Straße zeigen bereits seit einigen Jahren zunehmende inhaltliche Überschneidungen und Vermischungen von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien. In Krisenzeiten gewinnen sie zusätzlichen Aufwind und verbreiten sich rasch über die sozialen Medien. Anhänger:innen von Verschwörungstheorien und rechtsextreme Akteur:innen nutzen Krisen, um gesellschaftliche Polarisierungen voranzutreiben und demokratische Gesellschaften und ihre Institutionen zu schwächen. Die Suche nach Sündenböcken durch Verschwörungstheorien und rechtsextreme Ideologien machen unter anderem Politiker:innen, Medienvertreter:innen und Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens zur Zielscheibe. Dies geschieht nicht nur über demokratiefeindliche Diskurse, sondern auch durch Gewaltrechtfertigungen und konkrete Gewalttaten.

Ziel von dem neuen Forschungsprojekt „Muster und Dynamiken von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien in Krisenzeiten“ (NEOVEX) ist es, länderübergreifende Ausformungen von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien sowie ihre gewaltlegitimierenden Funktionen zu analysieren. Das Projekt untersucht außerdem die transnationalen Vernetzungen der Vertreter:innen von Verschwörungstheorien und rechtsextremen Ideologien sowie die Ausbreitung ihrer Botschaften in digitalen Informationsräumen. Darüber hinaus ist der Umgang von Technologieunternehmen mit verschwörungstheoretischen und rechtsextremen Inhalten Gegenstand des Vorhabens.

Das Projekt startete im Januar 2022 unter der Leitung des IFSH. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 1,8 Millionen Euro gefördert. Projektpartner im Forschungsverbund von NEOVEX sind die Hochschule für Politik an der Technische Universität München, das Weizenbaum-Institut sowie das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft. Am IFSH arbeiten außer der Projektleiterin Janina Pawelz, die zugleich auch die Koordinatorin des Forschungsverbundes ist, noch Martin Kahl, Stephen Albrecht und Carolin Reichert an dem Projekt mit.