Von allen Waffengattungen sind sie die verheerendsten: Neun Staaten sind im Besitz von Kernwaffen, schätzungsweise 13 000 Sprengköpfe lagern weltweit. Im HADLEY’s Abendsalon hat IFSH-Wissenschaftler Dr. Moritz Kütt nun darüber gesprochen, wie eigentlich die Entscheidungsfindung und der Ablauf bei einem Nuklearwaffeneinsatz funktioniert.
Dabei berichtete der Nuklearexperte unter anderem aus seinem Forschungsprojekt, bei dem er gemeinsam mit Prof. Dr. Sharon Weiner (American University) eine Virtual Reality-Simulation entwickelte. Dabei schlüpfen die Teilnehmer:innen mit Hilfe einer VR-Brille in die Rolle des US-Präsidenten, der innerhalb von 15 Minuten entscheiden muss, ob und wie er auf einen vermeintlichen Angriff mit russischen Nuklearwaffen reagieren soll. Kütt und Weiner bekamen durch ihr Projekt wichtige Antworten auf ihre Fragen: Wie entscheiden Menschen in so einer Situation und warum?
Bei den Abendsalon-Gästen stieß das Thema auf großes Interesse, was sich an ihren vielfältigen Fragen widerspiegelte: Laufen die Entscheidungsprozesse zum Einsatz von Nuklearwaffen in anderen Atomwaffenstaaten anderes ab als in den USA? Welche nukleare Bedrohung geht von China aus? Und welche Rolle spielen taktische Kernwaffen? Bis in den späten Abend wurde angeregt diskutiert.
Die Veranstaltungsreihe HADLEY’s Abendsalon in der gleichnamigen Bar in unmittelbarer Nachbarschaft des IFSH am Schlump findet immer am ersten Montag im Monat statt. IFSH-Wissenschaftler:innen tragen jeweils zu ihrem Forschungsthema vor und diskutierten mit den Gästen.
Nach einer kurzen Sommerpause geht es im Oktober weiter. Am 7. Oktober wird dann Dr. Tobias Fella im HADLEY’s Abendsalon über die ordnungs- und rüstungspolitischen Konsequenzen einer möglichen neuen Amtszeit von Ex-US-Präsident Donald Trump sprechen.