In ihrem Forschungsbericht ‘Negative Multiplicity: Forecasting the Future Impact of Emerging Technologies on International Stability and Human Security’ befassen sich die Autor:innen mit der Frage, wie die Entwicklung Neuer Technologien in den kommenden 20 Jahren die Sicherheit und Stabilität weltweit beeinflussen wird. Dazu befragten sie 30 internationale Expert:innen. Im Fokus standen insgesamt zwölf Neue Technologien (u.a. KI und Quantencomputing). Die Expert:innen wurden aufgefordert, die möglichen Auswirkungen dieser Technologien auf Rüstungswettlaufsstabilität und Krisenstabilität zwischen den USA, Russland und China sowie auf allgemeine humanitäre Prinzipien der Kriegsführung einzuschätzen. Im Anschluss an die Umfrage verwendeten die Autor:innen einen Algorithmus, mit dessen Hilfe sie die prognostizierten Auswirkungen der Technologien nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden gruppieren konnten. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die erwarteten Effekte der Technologien überwiegend negativ sind. Einige Technologien wirken sich sogar auf alle drei Bereiche – Rüstungswettlaufsstabilität, Krisenstabilität und humanitäre Prinzipien – gleichzeitig negativ aus. Eine weitere zentrale Erkenntnis des Berichts: gleiche oder ähnliche Auswirkungen werden nicht zwangsläufig von gleichen oder ähnlichen Technologien verursacht. Die prognostizierte Harmonisierung der technologischen Entwicklungspfade der Vereinigten Staaten, Russlands und Chinas bis 2040 deuten, in Verbindung mit der zunehmenden geopolitischen Rivalität der drei Länder, auf ein beginnendes technologisches Wettrüsten hin. Dieses droht, Bemühungen um internationale Rüstungskontrolle zur Regulierung Neuer Technologien ernsthaft zu behindern oder gar unmöglich zu machen.
Die Studie ist Teil des Forschungs- und Transferprojekts ‚Rüstungskontrolle und Neue Technologien‘ am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH).
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