Seit der Jahrtausendwende kündigt sich eine Krise der internationalen Rüstungskontrolle an. Die bilateralen Verhandlungen zwischen Russland und den USA waren nie frei von Spannungen, jedoch bestand zwischen 1972 und 2001 immerhin ein beidseitiges Interesse zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Abrüstung. Die vergangenen 20 Jahre haben jedoch immer tiefere Risse zwischen den Verhandlungspartnern hervorgebracht. Inzwischen ist mit China ein weiterer Akteur aufgestiegen, der das internationale Wettrüsten mitbestimmt. Zudem setzen die rasante Entwicklung neuer Technologien und regelmäßige Brüche von internationalem Recht die internationale Rüstungskontrolle unter Zugzwang. Wie wirken sich diese bislang ungelösten Herausforderungen in der Praxis aus?
Dr. Ulrich Kühn, Leiter des Forschungsbereichs Rüstungskontrolle und Neue Technologien, hat gemeinsam mit Simone Wisotzki von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in der Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung (ZeFKo) ein Special Issue herausgeben. In sieben Beiträgen erörtern die Autor:innen die Frage, welche konkreten Auswirkungen die Krise der Rüstungskontrolle hat. Dabei geht es unter anderem um die Krise der europäischen Rüstungskontrolle, die Krise des globalen Non Proliferation-Regimes und der globalen nuklearen Sicherheitsordnung sowie um die Krise der Kleinwaffenkontrollregime. Die Beiträge wurden vor Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs verfasst, was ihre Relevanz jedoch in keinem Maße mindert.
Das Special Issue ist als open access einzusehen unter: https://link.springer.com/journal/42597/volumes-and-issues/10-2