Zocken für den Frieden

Spieleentwickler:innen und Friedensforscher:innen gestalten gemeinsam Computerspiele

IFSH-Wissenschaftler:innen gaben den Spieleentwickler:innen inhaltlichen Input: (v.l.n.r.): Dr. Hendrik Hegemann, Dr. Janina Pawelz (Projektleiterin), Alona Shestopalova, Dr. Regina Heller, Reem Ahmed.

Die Anziehungskraft von Computerspielen ist groß: Mehr als die Hälfte aller Deutschen „zockt“. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. In Verruf geriet die Spielewelt insbesondere durch die sogenannten Ego-Shooter-Games. Videospiele können aber auch Innovationstreiber, Wegbereiter und sozialer Motor sein. Kriegsfronten, politische Achsen oder Grundlinien internationaler Beziehungen können spielerisch verändert und neu zusammengesetzt werden. Sogenannte Serious Games und Indie Games als spielerische Lehrstücke werden zunehmend zur Prävention und Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus genutzt.

Junge Game-Designer:innen treffen auf Wissenschaftler:innen

Genau hier setzt das interdisziplinäre Projekt „Peace Jam“ unter der Leitung von IFSH-Friedensforscherin Dr. Janina Pawelz an. Junge Kreative, die an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) „Interaktive Illustration und Games“ studieren, kommen bei dem Projekt mit Friedensforscher:innen des IFSH zusammen. Den Mitwirkenden aus den beiden unterschiedlichen Disziplinen geht es um die verbindende, innovative, kreative Kraft von Computerspielen. Sie möchten zusammen Spiele zu friedens- und sicherheitspolitischen Themen entwickeln. Zwischen April und Juli werden die Projektbeteiligten Ideen für Design, Themen und Avatare (Spielfiguren) sammeln und daraus Videospiele konzipieren.

Höhepunkt: Projektvorstellung im Millerntor-Stadion

Hamburger Bürger:innen und andere Interessierte können die fertigen Spiele auf dem internationalen Kunst-, Musik- und Kulturfestival „Millerntor Gallery“ vom 13.-16. Juli 2023 ausprobieren – und, wenn sie möchten, erwerben. Der Erlös geht an die Künstler:innen des Festivals und unterstützt die Arbeit des Non-Profit-Vereins „Viva con Agua“. Die „Millerntor Gallery“ findet im Fußballstadion des Hamburger Vereins FC Sankt Pauli statt und hat jährlich rund 17.000 Besucher:innen. Sie ist eine international bekannte Plattform für Austausch und Dialog. Die Festival-Initiatoren „Viva con Agua“ und der FC Sankt Pauli wollen zu gesellschaftlichem Engagement inspirieren

Peace Jam“ ist ein gemeinsames Projekt des IFSH mit Studierenden und Dozentinnen des Studienschwerpunkts Interaktive Illustration und Games der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und der Millerntor Gallery.

Das Projekt ist zudem Teil des horizontalen Forschungsfokus „doing peace!“ am IFSH. Mehr Informationen über „doing peace!“ finden Sie auf der Projektseite hier.

Am 1. und 2. April 2023 fand der Auftakt-Workshop statt. Mehr darüber erfahren Sie hier.