Zwischen Sieg und Diktatfrieden: Wie endet der Ukrainekrieg?

Dr. Wolfgang Zellner ist Senior Research Fellow am IFSH und hat lange Zeit das institutseigene OSZE-Forschungszentrum CORE geleitet. (c) IFSH


In seinem neuesten Artikel für die Fachzeitschrift Blätter für deutsche und internationale Politik beschreibt IFSH Senior Research Fellow Dr. Wolfgang Zellner drei Szenarien, wie der Krieg in der Ukraine enden könnte. Seiner Einschätzung nach deutet alles auf einen längeren Krieg unter schwierigen Bedingungen hin. Ein russischer Durchbruch sei ebenso möglich wie eine erfolgreiche ukrainische Verteidigung mit Ausgangsposition für eine Gegenoffensive. Das Resultat hänge im Wesentlichen vom Umfang und Tempo der westlichen Unterstützung ab. Die kommenden Monate seien entscheidend.

Eine erfolgreiche Kriegsbeendigung erfordert laut Zellner ebenso militärische Stärke wie diplomatische Initiative. Erstens gelte es der Ukraine rasch Militärhilfe zu leisten, insbesondere in Form von Munition, Luftabwehr und weitreichenden Waffen. Zweitens müsse sich NATO-Europa auf die reale Möglichkeit einstellen, dass die USA ihre Militärhilfe drastisch einschränken könnten, sollte der ehemalige Präsident Donald Trump im Herbst wiedergewählt werden. Und drittens sollte schon jetzt intensiver an einer Verhandlungsperspektive gearbeitet werden. Dabei komme China eine Schlüsselrolle zu, insbesondere auch, um die russische Führung von einem Atomwaffeneinsatz abzuhalten. 
 
Dr. Wolfgang Zellner ist Senior Research Fellow am IFSH. Zuvor war er langjähriger Leiter des institutseigenen OSZE-Forschungszentrums CORE.

Der Artikel „Zwischen Sieg und Diktatfrieden: Wie endet der Ukrainekrieg?“ von Dr. Wolfgang Zellner ist in den Blättern für deutsche und internationale Politik erschienen (Heft 05/2024) und hier abrufbar.