Stationierung neuer Mittelstreckenraketen

Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges sollen in Deutschland wieder bodengestützte US-Mittelstreckenraketen stationiert werden. Die teils sehr weitreichenden konventionellen Waffen könnten auch russisches Territorium erreichen. Die europäischen NATO-Staaten verfügen bisher nicht über diese Form der Raketen. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius werde mit der Stationierung der amerikanischen Waffensysteme eine „ernstzunehmende Fähigkeitslücke in Europa“ geschlossen. Russland soll in den vergangenen Jahren den INF-Vertrag durch einen neuen Marschflugkörper unterlaufen haben, woraufhin 2019 die USA das Abkommen, das ein Verbot dieser Waffen regelte, aufkündigten. IFSH-Wissenschaftler:innen geben Antworten auf die Frage, wie die geplante Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen in Deutschland aus friedens- und sicherheitspolitischer Sicht zu bewerten ist.
 

 

US-Mittelstreckenraketen und die konventionelle Abschreckung der NATO - Interview im WDR-5-Podcast

Die NATO-Militärstrategie sollte im Bereich der konventionellen Abschreckung überdacht werden, fordert Lukas Mengelkamp im WDR-5-Podcast "Politikum" (c) picture alliance Associated Press

Die geplante Stationierung von US-amerikanischen, konventionellen Mittelstreckenwaffen in Deutschland hat erneut die Diskussion über konventionelle Abschreckung gegenüber Russland entfacht. Bereits im Friedensgutachten 2024, das im Juni erschien, sprachen sich die IFSH-Experten Tim Thies und Lukas Mengelkamp dafür aus, einen Fokus auf die konventionelle Verteidigung zu legen, anstatt auf unplausible europäische oder deutsche nukleare Abschreckungsideen.

Im WDR-5-Podcast Politikum erläutert Lukas Mengelkamp, wissenschaftliche Hilfskraft am IFSH, warum US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen und welche Dilemmata damit verbunden sind. Da sowohl die russische als auch die NATO-Militärstrategie der frühzeitigen Ausschaltung (Präemption) bestimmter Hochwertziele eine wichtige Rolle beimesse, sei mit möglichen Eskalationsdynamiken in einer direkten politischen Krise zwischen der NATO und Russland zu rechnen, so Mengelkamp. Er plädiert dafür, dass solche Militärstrategien grundlegend überdacht werden sollten.  

Den Podcast können Sie hier nachhören.
 

US-Mittelstreckenraketen und die konventionelle Abschreckung der NATO - Interview im WDR-5-Podcast

Die NATO-Militärstrategie sollte im Bereich der konventionellen Abschreckung überdacht werden, fordert Lukas Mengelkamp im WDR-5-Podcast "Politikum" (c) picture alliance Associated Press

Die geplante Stationierung von US-amerikanischen, konventionellen Mittelstreckenwaffen in Deutschland hat erneut die Diskussion über konventionelle Abschreckung gegenüber Russland entfacht. Bereits im Friedensgutachten 2024, das im Juni erschien, sprachen sich die IFSH-Experten Tim Thies und Lukas Mengelkamp dafür aus, einen Fokus auf die konventionelle Verteidigung zu legen, anstatt auf unplausible europäische oder deutsche nukleare Abschreckungsideen.

Im WDR-5-Podcast Politikum erläutert Lukas Mengelkamp, wissenschaftliche Hilfskraft am IFSH, warum US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland stationiert werden sollen und welche Dilemmata damit verbunden sind. Da sowohl die russische als auch die NATO-Militärstrategie der frühzeitigen Ausschaltung (Präemption) bestimmter Hochwertziele eine wichtige Rolle beimesse, sei mit möglichen Eskalationsdynamiken in einer direkten politischen Krise zwischen der NATO und Russland zu rechnen, so Mengelkamp. Er plädiert dafür, dass solche Militärstrategien grundlegend überdacht werden sollten.  

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