Die Folgekosten eines Beitritts zu einem Nuklearbündnis

 

Franziska Stärk und Dr. Ulrich Kühn erörtern in einem neuen Artikel in der Baltic Rim Economies Review die politischen Kosten, die Finnland und Schweden bei einem Beitritt zu einem militärischen Verteidigungsbündnis mit Nuklearkapazitäten zu tragen hätten. Dabei konzentrieren sie sich auf die NATO-Beitrittsdebatte in Nordeuropa. Aus einer historischen Perspektive beleuchten die Autoren die bis heute anhaltenden Gerechtigkeitsprobleme der globalen Nuklearordnung. Sie argumentieren, dass die Kernwaffenstaaten und ihre Verbündeten nur begrenzte Anstrengungen unternommen hätten, um diese Missstände anzugehen und zu korrigieren. Die neuen NATO-Mitglieder stellt die Anerkennung dieses Erbes vor eine Entscheidung. Während im Westen die Debatte entbrannt ist, wie Russlands neuem Interesse an substrategischen Kernwaffen begegnet werden kann, plädieren die beiden Autoren dafür, die Gelegenheit zu ergreifen und eine führende Rolle bei der Gestaltung künftiger Rüstungskontrollbemühungen innerhalb der NATO zu übernehmen. Anstatt sich für eine Renuklearisierung zu entscheiden, die die nukleare Ungerechtigkeit verschärfen und verlängern würde, betonen sie, wie wichtig es sei, künftigen Generationen eine Vision für eine mögliche nukleare Abrüstung und nukleare Gerechtigkeit zu vermitteln.


Den englischsprachigen Artikel "Navigating unjust nuclear legacies" finden Sie hier.