Online-Plattformen haben sich zu wichtigen Orten öffentlicher Kommunikation entwickelt. Die Möglichkeit des nutzer*innengenerierten, distanzierten und oft auch anonymen Informationsaustausches haben gesellschaftliche Diskurse und Meinungsbildungsprozesse in vielerlei Hinsicht verändert. Einen Ausdruck haben diese Veränderungen nicht zuletzt in der massenhaften Verbreitung von Falschinformationen, herabwürdigenden und hasserfüllten Botschaften bis hin zu Aufrufen und Rechtfertigungen politischer Gewalt gefunden.
Im neuen IFSH-Research Report analysieren Stephen Albrecht, Martin Kahl und Janina Pawelz am Beispiel der Facebook-Seite „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ das Kommentierungsverhalten von Nutzer*innen, bei denen es sich ganz überwiegend nicht um organisierte Personen aus dem rechten Spektrum handelt. Die Studie zeigt, wie sich die Nutzer*innenschaft zusammensetzt und welche Botschaften sie verbreitet. Sie findet ein Vokabular aus Hass, Verachtung und Ressentiments gegenüber Geflüchteten und als fremd wahrgenommenen Menschen sowie gegenüber Politiker*innen.
Der Research Report entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts Propaganda, Mobilisierung und Radikalisierung zur Gewalt in der virtuellen und realen Welt (PANDORA).