Angesichts der jüngsten rassistisch motivierten Anschläge in Hanau und Halle stehen die Ergebnisse der Wissenschaftler*innen des BMBF-Verbundprojekts „PANDORA Propaganda, Mobilisierung und Radikalisierung zur Gewalt in der virtuellen und realen Welt“ in einem besonderen Licht: Was kann gegen Hass im Internet und Gewalt in der realen Welt unternommen werden? Die Wissenschaftler*innen stellten nach drei Jahren Forschung ihre Ergebnisse auf der Abschlusskonferenz des Projekts am 20.-21. Februar an der Philipps-Universität Marburg vor:
IFSH-Mitarbeiterin Dr. Janina Pawelz und IFSH-Mitarbeiter Holger Marcks präsentierten die Forschungsergebnisse des Hamburger Teilprojekts in ihrem Vortrag „Vom Opfermythos zur Gewaltfantasie: Extrem rechte Bedrohungsnarrative“. In ihrer Analyse von rechtsextremen Mobilisierungskampagnen im Internet zeigen sie, wie durch die Behauptung vermeintlicher Bedrohungen, Verschwörungen und der Ungleichwertigkeit zwischen Menschen eine Situation der Notwehr heraufbeschworen wird, in der Gewalt als Lösung zur Abwendung des Untergangs der Nation gerechtfertigt werden kann.
IFSH-Wissenschaftler Maik Fielitz und PD Dr. Martin Kahl, Leiter des Forschungsbereichs „Gesellschaftlicher Frieden und Innere Sicherheit“, stellten ihre Forschungsergebnisse zum Thema „Mobilisierungsstrategien und Praktiken extrem rechter und islamistischer Gruppen im Vergleich“ vor. Ihre Forschungsergebnisse zeigen, auf welche Weise sich Islamisten und Rechtsextremisten die Funktionsweisen der sozialen Medien zunutze machen, um ihren Botschaften eine möglichst große Verbreitung zu verschaffen.
Ausführliches Interview über Radikalisierung im Internet mit PD Dr. Martin Kahl lesen