Stationierung neuer Mittelstreckenraketen

Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges sollen in Deutschland wieder bodengestützte US-Mittelstreckenraketen stationiert werden. Die teils sehr weitreichenden konventionellen Waffen könnten auch russisches Territorium erreichen. Die europäischen NATO-Staaten verfügen bisher nicht über diese Form der Raketen. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius werde mit der Stationierung der amerikanischen Waffensysteme eine „ernstzunehmende Fähigkeitslücke in Europa“ geschlossen. Russland soll in den vergangenen Jahren den INF-Vertrag durch einen neuen Marschflugkörper unterlaufen haben, woraufhin 2019 die USA das Abkommen, das ein Verbot dieser Waffen regelte, aufkündigten. IFSH-Wissenschaftler:innen geben Antworten auf die Frage, wie die geplante Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen in Deutschland aus friedens- und sicherheitspolitischer Sicht zu bewerten ist.
 

 

Mögliche Folgen der Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Europa

Tim Thies ist unter anderem Experte für Hyperschallwaffen. (c) IFSH

Für die Deutsche Welle hat Tim Thies, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Rüstungskontrolle und Neue Technologien, die geplante Stationierung US-amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland eingeordnet. Auch wenn die geplanten Abstandswaffen wichtige Fähigkeiten in der NATO-Strategie sein könnten, müsse man von einer russischen Reaktion ausgehen, so Thies. Er sei skeptisch, ob die nun geplante Stationierung ähnlich wie der NATO-Doppelbeschluss von 1979 in ein Rüstungskontrollabkommen münden könnte. Zwar spräche die Aussicht auf mögliche russische Gegenmaßnahmen nicht gegen die Stationierung, dennoch rät Thies dazu mitzudenken, wie der Weg aus der Rüstungsspirale wieder herausführen könnte.

Das Interview „Deutschland soll US-Langstreckenwaffen bekommen“ erschien am 12.07.2024 auf DW.com.

Ein weiteres Interview mit Tim Thies erschien im britischen Nachrichtenportal inews.co.uk. Der  Artikel vom 12.07.2024 kann hier nachgelesen werden. 

Darüber hinaus wurden zu diesem Themenkomplex im Mai 2024 ein englischsprachiger Issue Brief des Deep Cuts-Projekts und im Juni 2022 ein deutschsprachiger IFSH Research Report veröffentlicht.

Mögliche Folgen der Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Europa

Tim Thies ist unter anderem Experte für Hyperschallwaffen. (c) IFSH

Für die Deutsche Welle hat Tim Thies, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Rüstungskontrolle und Neue Technologien, die geplante Stationierung US-amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland eingeordnet. Auch wenn die geplanten Abstandswaffen wichtige Fähigkeiten in der NATO-Strategie sein könnten, müsse man von einer russischen Reaktion ausgehen, so Thies. Er sei skeptisch, ob die nun geplante Stationierung ähnlich wie der NATO-Doppelbeschluss von 1979 in ein Rüstungskontrollabkommen münden könnte. Zwar spräche die Aussicht auf mögliche russische Gegenmaßnahmen nicht gegen die Stationierung, dennoch rät Thies dazu mitzudenken, wie der Weg aus der Rüstungsspirale wieder herausführen könnte.

Das Interview „Deutschland soll US-Langstreckenwaffen bekommen“ erschien am 12.07.2024 auf DW.com.

Ein weiteres Interview mit Tim Thies erschien im britischen Nachrichtenportal inews.co.uk. Der  Artikel vom 12.07.2024 kann hier nachgelesen werden. 

Darüber hinaus wurden zu diesem Themenkomplex im Mai 2024 ein englischsprachiger Issue Brief des Deep Cuts-Projekts und im Juni 2022 ein deutschsprachiger IFSH Research Report veröffentlicht.


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