Afghanistan

Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 hatte eine US-geführte Militärallianz multinationaler Streitkräfte versucht, in Afghanistan das Terrornetzwerk Al Quaida zu zerschlagen. Das westliche Bündnis hatte sich zum Ziel gesetzt, das Land am Hindukusch zu stabilisieren und dort eine marktwirtschaftlich orientierte Demokratie zu etablieren, in der Frauen- und allgemeine Menschenrechte gelten. Insgesamt 20 Jahre dauerte diese Stabilisierungs- und Staatsaufbaumission. Deutschland war als zweitgrößter Truppensteller von Beginn an maßgeblich beteiligt. Für die Bundeswehr sollte es der schwierigste und verlusstreichste Auslandseinsatz in ihrer Geschichte werden. Im August 2021 dann die plötzliche Wende. In nur kurzer Zeit brachten die Taliban Afghanistan wieder unter ihre Kontrolle. Überstürzt und unter teils chaotischen Umständen zogen die internationalen Truppen ab. Aus dem sicherheits- und entwicklungspolitischen Großprojekt des Westens wurde das “Islamische Emirat Afghanistan”.